In einem Szenario eines simulierten Auslandseinsatzes übten 13 Rettungshundeteams aus verschiedenen Hilfsorganisationen (BRH, DRK,ÖRK, Johanniter, ASB…), bestehend aus einem Gruppenführer und drei Hundeteams, in 36 Stunden an 10 Schadenstellen den Ernstfall.
Folgende Szenario Beschreibung erhielten die Teams vorab:
Um 291005Bmay2013 ereignet sich in der Region Germania ein Erdbeben der Stärke 7,8 auf der Richterskala. Das Hypozentrum befand sich 10 km unter der Erdoberfläche und das Epizentrum befand sich 7 km nördlich von Munichina.
Betroffen ist eine Fläche von 4000 km2 um das Epizentrum. Die ersten Augenzeugenberichte sprechen von einer sehr hohen Zahl von verletzten, bzw. obdachlosen Personen. Momentan geht man von ca. 7.000 Toten und 13.000 Verletzten aus. Außerdem wurden unzählige Gebäude zerstört. Unter den Trümmern werden noch weitere Personen vermutet.
Die Wasserversorgung und die Kanalisation der Region sind ebenfalls betroffen und nicht mehr funktionstüchtig. Die Telekommunikation ist in weiten Teilen ausgefallen, genauso wie die Stromversorgung. Straßen sind teilweise schwer beschädigt und eingeschränkt befahrbar, so dass einige Gegenden bisher noch gar nicht erreicht werden konnten. An einigen Stellen ist Feuer ausgebrochen, welches bisher teilweise noch nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte. Krankenhäuser der Region wurden teilweise schwer beschädigt und mussten evakuiert werden. Für die schwer Kranken und Verletzten werden Feldkrankenhäuser und vorgezogene Behandlungsplätze errichtet, genauso wie Sammelstellen für Obdachlose und leicht verletzte Personen.Vereinzelt gibt es Berichte über Vandalismus und Plünderungen.
In der betroffenen Region befindet sich auch ein großes Industriegebiet mit chemischen Anlagen und einem im Aufbau befindlichen Atomreaktor, der aber noch nicht in Betrieb genommen wurde.
Der internationale Flughafen ist ebenfalls betroffen, der Tower und eine Landebahn sind aber noch benutzbar.
Nicht verletzte Personen verlassen z.T. panikartig die Region, während immer mehr Medienvertreter in die Regionen vordringen.
Innerhalb der nächsten 72 Stunden ist mit weiteren Nachbeben zu rechnen.
Die Ressourcen nationaler Katastrophenschutzeinrichtungen sind rasch ausgeschöpft, so dass die Regierung des Landes um 291800Bmay2013 um internationale Hilfe ersucht. Es werden angefordert: USAR- Teams, Medical Teams/Feldhospitäler, Wasseraufbereitung und CBRN- Teams.
In der anspruchsvollen Übung wurde 36 Stunden an 10 Schadenstellen gearbeitet. Die Teams mussten innerhalb einer vorgegebenen Zeit ihre Teammitglieder einweisen, den Einsatz vorbereiten, die Schadensgebiete absuchen und die vermissten Personen versorgen. Neben dem reinen Finden der „vermissten Personen“ kam es besonders auf die Teamarbeit an. Eigenschutz der Einsatzkräfte, sinnvolle Einsatztaktik, Versorgung der gefundenen Mimen, Orientierung im Gelände – die Teams waren fast ununterbrochen im Einsatz. Kaum zurückgemeldet in der „Einsatzleitung“ („OSOCC“) gab es schon den nächsten Auftrag. Das Basiscamp („BoO“) befand sich in der Bayernkaserne im Norden Münchens. Es gab Gebäude, Trümmerkegel und Waldflächen. Mal stellte die Schadensstelle einen eingestürzten S-Bahnhof dar, den Hund und Hundeführer nur durch Abseilen aus 15 Metern Höhe erreichen konnten, mal sollten die Hunde nach einem vermeintlichen Flugzeugabsturz in einem Waldgebiet nach Überlebenden suchen.
Die Teams mussten sich während der Übung autark selbst versorgen, entsprechend den internationalen INSARAG-Guidelines der Vereinten Nationen. Trotz der Widrigkeiten des Wetters (Dauerregen und Hochwasser in Oberbayern) arbeiteten alle Teams hock konzentriert und ausdauernd bis zum Schluß. Unterstützt wurden die ausführende Rettungshundestaffel vom der Johanniter Jugend, dem THW und der Bundeswehr.
Erfahrene Richter aus der Schweiz von redog, aus Österreich und Deutschland vom DRK und ASB beurteilten die Arbeit der Teams.
Sieger wurde in diesem Jahr das Team des ÖRK Suchhunde Wiener Neustadt (wir gratulieren dem Team, bedanken uns bei der Rettungshundestaffel Johanniter München für die Übung und wünschen allen Rettungshundeorganisationen alles Gute für Ihre weitere Arbeit).