Schweres Erdbeben der Stärke 7,5 in „Jureneva“: Einsatzkräfte aus Deutschland, Frankreich und der Schweiz, darunter auch die I.S.A.R. Germany, nehmen an dieser Organisationen-übergreifenden Übung teil.
Zum Team von I.S.A.R. Germany – der einzigen nichtstaatlichen deutschen Hilfsorganisation, die von den Vereinten Nationen zertifiziert ist – gehört Reinhard Kappen, ein Mitglied und Zugführer unserer Staffel.
Ein Szenario der besonderen Art: Bei der aktuellen Übung wird von einem Erdbeben im virtuellen „Jureneva“ ausgegangen mit über 1000 Toten und unzähligen verletzten Menschen. Über den Militärflugplatz von Payerne reisen die Helfer in das „Katastrophengebiet“ an. Der vom Erdbeben zerstörte Ort wird in einem Übungsdorf der Schweizer Armee simuliert, ca. 20km von Genf entfernt.
Ziel dieser gemeinsamen Übung ist es u.a. zu beweisen, dass die Koordination der Hilfskräfte im Mechanismus der Vereinten Nationen funktioniert. Die Messlatte für die Teilnehmer liegt hoch. Sie müssen zeigen, dass sie Beurteilungen der Schadenslagen unter Realbedingungen durchführen, die Hilfsmaßnahmen für die betroffenen Gebiete koordinieren und die Hilfe aktiv durchführen können. Von Sonntagabend bis Mittwochmorgen wird es wenig Schlaf für die Teilnehmer geben. Mit Rettungshunden und modernster Ortungstechnik wird nach Verschütteten gesucht und die Befreiung mit schwerer Bergungstechnik durchgeführt. Anschließend müssen die Menschen professionell medizinisch versorgt werden.
I.S.A.R. Germany ist darauf spezialisiert, innerhalb kürzester Zeit Hilfe in ein betroffenes Erdbebengebiet zu bringen. Rund drei Dutzend Mitglieder aus BRH-Staffeln deutschlandweit sind Teil dieser schlagkräftigen Einsatztruppe, die einmalig ist in Deutschland.
In einem echten Einsatz bleiben zum Verladen und Transport der notwendigen Ausrüstung nur wenige Stunden. Zwischen 6 und 10 Tonnen Ausrüstung, dazu bis zu 50 Personen und speziell ausgebildete Suchhunde, müssen in einer logistischen Meisterleistung so schnell wie möglich an den Einsatzort gebracht werden, der sich überall auf der Welt befinden kann.
Bei der Übung „Achilles 17“ steht dieses Können auf dem Prüfstand. Als Voraussetzung für einen internationalen Einsatz muss sich ein Urban-Search-and-Rescue-Team alle fünf Jahre bei den Vereinten Nationen neu zertifizieren. Eine solche Rezertifizierung findet im Rahmen dieser Übung für I.S.A.R. Germany und für das deutsche THW statt.
Mit „Achilles 17“ stellt sich I.S.A.R. Germany der Herausforderung, den Prüfern der Vereinten Nationen zu beweisen, dass sie in einem Ernstfall irgendwo auf der Welt schnelle und kompetente Hilfe leisten können. (MR)
Weitere Infos und aktuelle Bilder dieser Großübung finden sie auf www.isar-germany.de