Stadtlauf Emmendingen

Ein „Training“ besonderer Art stand am 21. Juni auf unserem Terminplan: die Teilnahme am Jedermannlauf in Emmendingen. Mit zehn Hundeführern & Friends waren wir am Start und obwohl  einige Läufer bei der Anmeldung von einer Laufstrecke von zwei Kilometern ausgegangen waren und ihnen erst später bewusst geworden war, dass es sich um 2x zwei Kilometer handelte, zog Keine/r seine Zusage zurück. Im Nachhinein hat diesen Entschluss wohl auch Keine/r bereut, denn die anfangs noch besorgten Gesichter („Ob ich wirklich 4km schaffe, so ganz ohne Training?“) wandelten sich nach dem Zieleinlauf in freudig-stolze Minen. Denn angefeuert von den Zuschauern am Streckenrand und vor allem von den Schlachtenbummlern aus unserer Staffel, die zwar nicht mitlaufen wollten aber uns dafür tatkräftig „von außen“ unterstützten, liefen alle zur Höchstform auf. Dabei überraschte sich so Manche/r selbst, sowohl was das Durchhaltevermögen als auch die Laufgeschwindigkeit betraf.
Dass bei uns jedoch nicht der sportliche Ehrgeiz im Vordergrund stand sondern das Team-Erlebnis, zeigte sich am Ende der vier Kilometer, als sich alle LäuferInnen unserer Staffel vor der Ziellinie sammelten und warteten bis auch unsere letzte Läuferin nach 29 Minuten auf die Zielgerade einbog. Im gemeinsamen Endspurt ging es dann geschlossen durchs Ziel.
Unnötig zu sagen, dass das anschließende Weizenbier (alkoholfrei versteht sich!) die verdiente Belohnung einer geschlossenen Mannschaftsleistung war.

36 Stunden Einsatzbereitschaft und das bei Dauerregen

In einem Szenario eines simulierten Auslandseinsatzes übten 13 Rettungshundeteams aus verschiedenen Hilfsorganisationen (BRH, DRK,ÖRK, Johanniter, ASB…), bestehend aus einem Gruppenführer und drei Hundeteams, in 36 Stunden an 10 Schadenstellen den Ernstfall.
Folgende Szenario Beschreibung erhielten die Teams vorab:
Um 291005Bmay2013 ereignet sich in der Region Germania ein Erdbeben der Stärke 7,8 auf der Richterskala. Das Hypozentrum befand sich 10 km unter der Erdoberfläche und das Epizentrum befand sich 7 km nördlich von Munichina.
Betroffen ist eine Fläche von 4000 km2 um das Epizentrum. Die ersten Augenzeugenberichte sprechen von einer sehr hohen Zahl von verletzten, bzw. obdachlosen Personen. Momentan geht man von ca. 7.000 Toten und 13.000 Verletzten aus. Außerdem wurden unzählige Gebäude zerstört. Unter den Trümmern werden noch weitere Personen vermutet.
Die Wasserversorgung und die Kanalisation der Region sind ebenfalls betroffen und nicht mehr funktionstüchtig. Die Telekommunikation ist in weiten Teilen ausgefallen, genauso wie die Stromversorgung. Straßen sind teilweise schwer beschädigt und eingeschränkt befahrbar, so dass einige Gegenden bisher noch gar nicht erreicht werden konnten.  An einigen Stellen ist Feuer ausgebrochen, welches bisher teilweise noch nicht unter Kontrolle gebracht werden konnte. Krankenhäuser der Region wurden teilweise schwer beschädigt und mussten evakuiert werden. Für die schwer Kranken und Verletzten werden Feldkrankenhäuser und vorgezogene Behandlungsplätze errichtet, genauso wie Sammelstellen für Obdachlose und leicht verletzte Personen.Vereinzelt gibt es Berichte über Vandalismus und Plünderungen.
In der betroffenen Region befindet sich auch ein großes Industriegebiet mit chemischen Anlagen und einem im Aufbau befindlichen Atomreaktor, der aber noch nicht in Betrieb genommen wurde.
Der internationale Flughafen ist ebenfalls betroffen, der Tower und eine Landebahn sind aber noch benutzbar.
Nicht verletzte Personen verlassen z.T. panikartig die Region, während immer mehr Medienvertreter in die Regionen vordringen.
Innerhalb der nächsten 72 Stunden ist mit weiteren Nachbeben zu rechnen.  
Die Ressourcen nationaler Katastrophenschutzeinrichtungen sind rasch ausgeschöpft, so dass die Regierung des Landes um 291800Bmay2013 um internationale Hilfe ersucht. Es werden angefordert: USAR- Teams, Medical Teams/Feldhospitäler, Wasseraufbereitung und CBRN- Teams.

In der anspruchsvollen Übung wurde 36 Stunden an 10 Schadenstellen gearbeitet. Die Teams mussten innerhalb einer vorgegebenen Zeit ihre Teammitglieder einweisen, den Einsatz vorbereiten, die Schadensgebiete absuchen und die vermissten Personen versorgen. Neben dem reinen Finden der „vermissten Personen“ kam es besonders auf die Teamarbeit an. Eigenschutz der Einsatzkräfte, sinnvolle Einsatztaktik, Versorgung der gefundenen Mimen, Orientierung im Gelände – die Teams waren fast ununterbrochen im Einsatz. Kaum zurückgemeldet in der „Einsatzleitung“ („OSOCC“) gab es schon den nächsten Auftrag. Das Basiscamp („BoO“) befand sich in der Bayernkaserne im Norden Münchens. Es gab Gebäude, Trümmerkegel und Waldflächen. Mal stellte die Schadensstelle einen eingestürzten S-Bahnhof dar, den Hund und Hundeführer nur durch Abseilen aus 15 Metern Höhe erreichen konnten, mal sollten die Hunde nach einem vermeintlichen Flugzeugabsturz in einem Waldgebiet nach Überlebenden suchen.
Die Teams mussten sich während der Übung autark selbst versorgen, entsprechend den internationalen INSARAG-Guidelines der Vereinten Nationen. Trotz der Widrigkeiten des Wetters (Dauerregen und Hochwasser in Oberbayern) arbeiteten alle Teams hock konzentriert und ausdauernd bis zum Schluß. Unterstützt wurden die ausführende Rettungshundestaffel vom der Johanniter Jugend, dem THW und der Bundeswehr.
Erfahrene Richter aus der Schweiz von redog, aus Österreich und Deutschland vom DRK und ASB beurteilten die Arbeit der Teams.

Sieger wurde in diesem Jahr das Team des ÖRK Suchhunde Wiener Neustadt (wir gratulieren dem Team, bedanken uns bei der Rettungshundestaffel Johanniter München für die Übung und wünschen allen Rettungshundeorganisationen alles Gute für Ihre weitere Arbeit).

BRH-Landesübung Baden-Württemberg

Am frühen Samstagmorgen um 6:45h machte sich unser vollbesetztes Einsatzfahrzeug auf den Weg zum Treffpunkt mit der Nachbarstaffel Oberrhein, um gemeinsam zur diesjährigen Landesübung Baden-Württemberg zu fahren. Gegen 7:30h kam die Alarmierung und nannte uns den bis dahin noch unbekannten Zielort: Göppingen.
Am zentralen Treffpunkt der Übung erhielten wir nach Erledigung der Formalitäten unseren ersten Auftrag und sogleich machten sich unsere beiden Fahrzeuge mit jeweils drei Einsatzteams unter Zugführung der Staffel Oberrhein auf den Weg zum Einsatzort. Unterwegs gab es eine überraschende Wendung: unsere Gruppenführerin Silvia wurde vom Einsatzleiter angerufen und unsere Staffel zu einem „Notfall“ abkommandiert: Adresse „xy“, Arbeitsunfall, leblose Person; wir seien die einzigen verfügbaren Rettungskräfte im näheren Umkreis. Da ein solcher Einsatz im „wirklichen Leben“ für eine Rettungshundestaffel eher unwahrscheinlich ist, war dieser Auftrag gleich die erste große Herausforderung für uns. Noch während der Anfahrt besprachen sich Gruppenführerin und Hundeführer, wer primär die Erste Hilfe durchführen sollte. Bei Eintreffen vor Ort lief ohne unnötige Worte alles wie am Schnürchen, da Jede/r automatisch die Aufgabe übernahm, die er/sie am besten ausfüllen konnte: Reanimation des Verunfallten (eine Erste-Hilfe-Übungspuppe), die Betreuung und Versorgung einer zweiten Person mit Kopfplatzwunde und offensichtlich unter Schock stehend, Absetzen des Notrufes und Einweisung des imaginären Notarztes. Bei der direkten Nachbesprechung durch die bei dem „Notfall“ anwesende Beobachterin wurden nur kleinere Versäumnisse angemerkt. Insgesamt erhielten wir Lob für eine fehlerlose Versorgung der beiden „Notfallopfer“ und vor allem für eine gute Zusammenarbeit im Team.
Nach erfolgter Erstversorgung setzten wir unsere Fahrt dann zum ursprünglichen Einsatzgebiet fort und stießen dort wieder auf die Staffel Oberrhein, um mit unseren sechs Einsatzteams ein Waldgebiet abzusuchen, in dem ein vermisstes Teenagerpärchen vermutet wurde. Beide wurden gefunden und erstversorgt – im Falle des Jungen wurde dessen „gebrochener Arm“ mit den zur Verfügung stehen Mitteln stabilisiert: Äste aus dem Wald und Mullbinden aus dem Einsatzgepäck. Sowohl bei den anwesenden Einsatzkräften als auch bei dem „Verletzten“ selbst sorgte diese unkonventionelle, aber wirkungsvolle Erstversorgung für Erheiterung. [Originalzitat des Jungen: „So cool hat mich noch keine Staffel versorgt“]
Die nächste Aufgabe für unsere beiden Staffeln war die Suche nach vier psychisch kranken Personen in einem stillgelegten 5-stöckigen Krankenhaus. Hier konnte neben der Sucharbeit im Gebäude vor allem die Zusammenarbeit von insgesamt vier Staffeln vor Ort geprobt werden, die reibungslos und effektiv funktionierte.
Als letzte Aufgabe galt es für uns, in einem weiteren großflächigen Waldgebiet nach zwei Vermissten zu suchen. Auch diese Personen wurden gefunden und wohlbehalten zum Ausgangspunkt der Suche zurück gebracht.
Ein lehrreicher Tag, an dem sicherlich Jede/r reichlich Erfahrung sammeln konnte für den Ernstfall, ging mit einem gemeinsamen Essen aller beteiligten Staffeln zu Ende und obwohl alle rechtschaffen müde waren nach dem langen Tag, breitete sich in unserem Einsatzfahrzeug auf der Rückfahrt reichlich gute Laune aus. Zum einen aus dem Gefühl heraus, viel gelernt und die gestellten Aufgaben zur Zufriedenheit gelöst zu haben, zum anderen, weil es gut tat zu erfahren, wie effizient ein gut eingespieltes Team zusammenarbeiten kann.

Einsatzworkshop der Referate Einsatz (National) und Ausbildung (Trümmer) unter realitätsnahen Bedingungen

Ein Wochenende lang übten Leitungspersonal, Hundeführer und Ausbilder unter realistischen Bedingungen den Ernstfall. In verschiedenen Übungsszenarien wurden Hunde, Hundeführer, Suchgruppenhelfer und Leitungsteam realitätsnah gefordert, um die ehrenamtlichen Kräfte fit für den Ernstfall zu halten. Während der Übung bewerteten zertifizierte Ausbilder die Arbeit der Hundeführer.
An diesem Workshop nahmen auch zwei Mitglieder unserer Staffel teil: Gerd Habel als Hundeführer und Silvia Allgaier als Gruppenführer.
Am Freitag gab es eine allgemeine Einweisung, Sicherheitsbelehrung sowie eine Unterweisung bezüglich der Gefahren, die das Trümmergelände in Dortmund aufweist.

Am nächsten Morgen sammelten sich die Teilnehmer an der Zentralen Einsatzstelle auf einem weitläufigen Trümmergelände in Dortmund , wo den Zugführern/Gruppenführern/Einsatz- assistenten das zu bearbeitende Szenario vorgestellt wurde: Verpuffung in der Kokerei – sechs Menschen vermisst – teilweise höchste Einsturzgefahr – Gefahren durch tiefe Löcher im Boden – sehr viel Amierungseisen etc.

Vor Beginn der Suche nach den Verschütteten erfolgte zunächst eine Absprache vom Gruppenführer mit den Hundeführern seiner Gruppe und danach zwischen Gruppenführer und Zugführung, damit unter Berücksichtigung dieser Informationen die Teams (Hundeführer/Hund/Suchgruppenhelfer) gemäß ihren Fähigkeiten eingeteilt werden konnten für die einsatzmäßige Suche in den Gebäuden, Trümmern und im Außengelände.
Zusätzlich unterwies der Gruppenführer den Einsatzassistenten, Hundeführer und Suchgruppenhelfer entsprechend seiner Informationen noch einmal über Gefahren und Besonderheiten im Suchgebiet.
Die Hundeführer und Suchgruppenhelfer mussten vor Ort eine Lageeinschätzung ihres zugeteilten Gebietes treffen. Erst danach begannen sie nach Rücksprache mit dem Gruppenführer die Suche.
Während der Suche war zu jeglichem Zeitpunkt von allen höchste Aufmerksamkeit gefordert. Gefahren wie einsturzgefährdete Gemäuer/Wände, herabfallende Steine/Glasscheiben oder tiefe Löcher im Boden oder in Treppenstufen, Treppenhäuser ohne Geländer, aus den Trümmern ragende Amierungseisen etc. waren zu beachten und einzuschätzen. Kurzum eine sehr anspruchsvolle Aufgabe für alle Beteiligten. Hier zeigte sich wie wichtig es ist, dass der Hundeführer seinen Hund genau kennt und einschätzen kann und dass gegenseitiges Vertrauen besteht.

Wurde dem Gruppenführer vom Suchgruppenhelfer eine Anzeige vom Hund gemeldet, forderte dieser einen zweiten Hund an, um die Anzeige zu bestätigen. Der zweite Hundeführer wurde vom Hundeführer oder Suchgruppenhelfer eingewiesen, wo der „Bestätigungshund“ suchen soll. Zeigte der „Bestätigungshund“ ebenfalls den „Verschütteten“ an, wurde dies dem Gruppenführer mitgeteilt und die Stelle markiert. Der Gruppenführer wiederum meldete dies der Zugführung mit genauer Beschreibung der Lage und wie markiert wurde.
Im Ernstfall würde der Zugführer der technischen Ortung die Informationen weiter geben und erst wenn diese Ortung einen lebenden „Verschütteten“ bestätigt, wird ein Bergetrupp angefordert.

Solche Suchen wurden mit wechselnden Teams mehrfach an diesem Workshop-Wochenende durchgeführt. Dabei wurde jeweils das Hund/Hundeführer/Suchgruppenhelfer-Team (z.B. Lageeinschätzung, Team Mensch/Hund, Geländegängigkeit, Gehorsam, Lenkbarkeit, Team HF/SGH etc.) sowie die Einsatzgruppe (Zugführer/Gruppenführer/EA/SGH) von 2 Ausbildern beobachtet, bzw. einem Mitglied aus dem Referat Einsatz beobachtet und jede Gruppe bekam nach der Suche ein Feedback, ob z.B. die Gefahren richtig eingeschätzt wurden, was hätte verbessert werden können etc.

Einen Dank möchten wir an dieser Stelle dem Referat Einsatz sowie dem Referat Ausbildung Trümmer aussprechen, die dieses lehrreiche Wochenende organisiert haben.

**In großer Trauer**

Man lebt zweimal:
das erste Mal in der Wirklichkeit,
das zweite Mal in der Erinnerung.

Wir nehmen Abschied von Agneau, einem guten Freund und einem großartigen Rettungshund.

Du wirst immer ein Teil unserer Staffel bleiben.

Lawinentraining am Kandel

Vier Teams der Rettungshundestaffel BRH Breisgau Ortenau e.V., haben am vergangenen Samstag die Lawinensuche auf dem Kandel trainiert. Viele Passanten waren vielleicht verwundert, bei diesem Training keine Bernhardiner zu sehen sondern Rettungshunde jeder Rasse und Größe. Schneelawinen mit Verschütteten gab es in unserer Gegend glücklicherweise noch nicht, so die Information der Bergwacht. Doch geübt wird trotzdem für den Fall der Fälle.

Es ist kein reguläres Training wie sonst unter dem Jahr. Heute müssen die Hunde im Schnee ihre Nasen in einer völlig neuen Umgebung und Situation einsetzen. Dabei lernen sie so viel an Erfahrung dazu, dass Sie davon auch bei den sonst üblichen Einsätzen profitieren. Etwa beim Suchen nach Verschütteten in Trümmerlagen oder beispielsweise wenn eine vermisste Person sich für den Hund in einer nicht einsehbaren Lage befindet. Bis zu acht Metern unter der Schneeoberfläche können Hunde ein Lawinenopfer finden und arbeiten dabei schneller und präziser als technische Hilfsmittel. Für die Hunde der BRH-Staffel Breisgau Ortenau e.V. war der Trainingstag eine anspruchsvolle Herausforderung.

Die Hunde suchen nach jeder menschlichen Witterung. Stoßen sie beim Suchen auf dem Schneefeld auf den Geruch eines Menschen, beginnen sie dort zu scharren und zu bellen. Um sich ihren Weg durch die 1,30m hohe Schneedecke zu bahnen, mussten die Vierbeiner  enorme Energien aufwenden und ihre Nasen Höchstleitung bringen bei der Suche nach den in Schneehöhlen versteckten Personen. War die Suche erfolgreich, ist sowohl beim Hund als auch bei dem „Verschütteten“ jedes Mal die Freude groß.

Sollten Sie die Rettungshunde gerne hautnah bei Ihrer Arbeit erleben wollen, können Sie das gerne bei ihrer Aufführung während der Offenburger Hundemesse am 09.03.2013 und 10.03.2013.