Ein Wochenende lang übten Leitungspersonal, Hundeführer und Ausbilder unter realistischen Bedingungen den Ernstfall. In verschiedenen Übungsszenarien wurden Hunde, Hundeführer, Suchgruppenhelfer und Leitungsteam realitätsnah gefordert, um die ehrenamtlichen Kräfte fit für den Ernstfall zu halten. Während der Übung bewerteten zertifizierte Ausbilder die Arbeit der Hundeführer.
An diesem Workshop nahmen auch zwei Mitglieder unserer Staffel teil: Gerd Habel als Hundeführer und Silvia Allgaier als Gruppenführer.
Am Freitag gab es eine allgemeine Einweisung, Sicherheitsbelehrung sowie eine Unterweisung bezüglich der Gefahren, die das Trümmergelände in Dortmund aufweist.
Am nächsten Morgen sammelten sich die Teilnehmer an der Zentralen Einsatzstelle auf einem weitläufigen Trümmergelände in Dortmund , wo den Zugführern/Gruppenführern/Einsatz- assistenten das zu bearbeitende Szenario vorgestellt wurde: Verpuffung in der Kokerei – sechs Menschen vermisst – teilweise höchste Einsturzgefahr – Gefahren durch tiefe Löcher im Boden – sehr viel Amierungseisen etc.
Vor Beginn der Suche nach den Verschütteten erfolgte zunächst eine Absprache vom Gruppenführer mit den Hundeführern seiner Gruppe und danach zwischen Gruppenführer und Zugführung, damit unter Berücksichtigung dieser Informationen die Teams (Hundeführer/Hund/Suchgruppenhelfer) gemäß ihren Fähigkeiten eingeteilt werden konnten für die einsatzmäßige Suche in den Gebäuden, Trümmern und im Außengelände.
Zusätzlich unterwies der Gruppenführer den Einsatzassistenten, Hundeführer und Suchgruppenhelfer entsprechend seiner Informationen noch einmal über Gefahren und Besonderheiten im Suchgebiet.
Die Hundeführer und Suchgruppenhelfer mussten vor Ort eine Lageeinschätzung ihres zugeteilten Gebietes treffen. Erst danach begannen sie nach Rücksprache mit dem Gruppenführer die Suche.
Während der Suche war zu jeglichem Zeitpunkt von allen höchste Aufmerksamkeit gefordert. Gefahren wie einsturzgefährdete Gemäuer/Wände, herabfallende Steine/Glasscheiben oder tiefe Löcher im Boden oder in Treppenstufen, Treppenhäuser ohne Geländer, aus den Trümmern ragende Amierungseisen etc. waren zu beachten und einzuschätzen. Kurzum eine sehr anspruchsvolle Aufgabe für alle Beteiligten. Hier zeigte sich wie wichtig es ist, dass der Hundeführer seinen Hund genau kennt und einschätzen kann und dass gegenseitiges Vertrauen besteht.
Wurde dem Gruppenführer vom Suchgruppenhelfer eine Anzeige vom Hund gemeldet, forderte dieser einen zweiten Hund an, um die Anzeige zu bestätigen. Der zweite Hundeführer wurde vom Hundeführer oder Suchgruppenhelfer eingewiesen, wo der „Bestätigungshund“ suchen soll. Zeigte der „Bestätigungshund“ ebenfalls den „Verschütteten“ an, wurde dies dem Gruppenführer mitgeteilt und die Stelle markiert. Der Gruppenführer wiederum meldete dies der Zugführung mit genauer Beschreibung der Lage und wie markiert wurde.
Im Ernstfall würde der Zugführer der technischen Ortung die Informationen weiter geben und erst wenn diese Ortung einen lebenden „Verschütteten“ bestätigt, wird ein Bergetrupp angefordert.
Solche Suchen wurden mit wechselnden Teams mehrfach an diesem Workshop-Wochenende durchgeführt. Dabei wurde jeweils das Hund/Hundeführer/Suchgruppenhelfer-Team (z.B. Lageeinschätzung, Team Mensch/Hund, Geländegängigkeit, Gehorsam, Lenkbarkeit, Team HF/SGH etc.) sowie die Einsatzgruppe (Zugführer/Gruppenführer/EA/SGH) von 2 Ausbildern beobachtet, bzw. einem Mitglied aus dem Referat Einsatz beobachtet und jede Gruppe bekam nach der Suche ein Feedback, ob z.B. die Gefahren richtig eingeschätzt wurden, was hätte verbessert werden können etc.
Einen Dank möchten wir an dieser Stelle dem Referat Einsatz sowie dem Referat Ausbildung Trümmer aussprechen, die dieses lehrreiche Wochenende organisiert haben.